Weiß gar nicht recht, wo und wie ich anfangen soll. Seit ich aus Indien zurück bin, steht ich etwas neben mir. So wie jedesmal, wenn wir aus Ländern zurückkommen, mit mehr als 4 Stunden Zeitunterschied. Beim Hinkommen habe ich nie Probleme, aber bei der Rückkehr wirft es mich regelmäßig für eine Woche aus der Spur, egal ob wir nun aus Amerika oder Asien zurückkehren. Dann noch der Arbeitsberg, der abgetragen werden muss, die Vorbereitungen auf die Wintersaison, Weihnachten steht vor der Tür .....
Aber was soll´s, was einen nicht umhaut, macht einen stärker, oder so.
Als erstes kommt mir das Verkehrschaos in den Sinn. Das allerwichtigste Teil jedes Fahrzeuges ist die Hupe, je lauter, je besser. Es wird auch sehr oft und gerne davon Gebrauch gemacht. Blinker, Spiegel, Bremse sind eigentlich unnützes Zubehör, eben da, weil schon eingebaut.
Beim ersten Überholmanöver unseres Fahrers begann ich schon zu hyperventilieren - er überholte einen Klein-LKW, der ebenfalls gerade begann, eine Rikscha zu überholen (natürlich ohne blinken, dafür lautem Hupkonzert). Entgegen kamen uns ebenfalls drei Fahrzeuge nebeneinander, und das bei einer normalen Straße - eine Spur hin, eine her. Aber irgendwie ging es sich aus, es ging sich immer aus (indische Fahrbahnen dehnen sich in der Breite, glaube ich inzwischen.)
Auf den Mofas sitzt die ganze Familie - bis zu 5 Personen - das Transportmittel für alles, aber man nimmt es da ohnehin nicht so genau. In den Rikschas, in denen unsere drei europäischen Ärsche gerade mal Platz hatten, quetschen sich bis zu 6 Inder. Wir haben aber auch schon in etwas größeren 10 - 12 gesehen, genau zählen konnte man sie nicht, bei dem Gewusle. Auf LKW´s werden auch des öfteren Leute transportiert, nach dem Motto, besser schlecht gefahren als gut gelaufen. Fast alle LKW sind kunstvoll verziert, ebenso die Busse.
Schlecht ist zum Teil auch der Zustand der Straßen. Durch den gerade überstandenen Monsun sind sehr viele Löcher, manchmal sogar ganze Stücke der Straße weggespült. Unser Fahrer bezeichnete diese Strecken als "dancing road" weil er die Schlaglöcher umfuhr, dass wir im Auto nur so hin und her hüpften. (schönen Gruß vom Kreuz)